Es ist wieder so weit, die nächste Klassenarbeit steht an, das Thema ist
„Der Leserbrief“
Du bekommst von deinem Lehrer einen Zeitungsartikel vorgelegt, zu dessen Inhalt du einen Leserbrief schreiben sollst.
Mit ein paar kleinen Tricks und Hinweisen ist das kein Hexenwerk.
Ich zeige dir, wie du am sinnvollsten vorgehen kannst.
Ein Leserbrief kann zwei unterschiedliche Formate haben.
Er kann zum einen eine Stellungnahme zum vorliegenden Thema sein, zum anderen ein Appell, mit dem du dich an die Leser wenden und von deiner persönlichen Meinung überzeugen möchtest.
Für welche Form du dich entscheidest, wird dir entweder in der Aufgabenstellung vorgegeben oder du kannst dich frei entscheiden, je nach Lust und Laune deines Deutschlehrers.
Wie ist die Stellungnahme aufgebaut?
Die Stellungnahme ist deine ganz persönliche Sicht zu dem Zeitungsartikel, der die Grundlage deines Aufsatzes ist.
Du kannst dem Thema des Artikels zustimmen, es ablehnen oder dich neutral verhalten. Nur wenn du dich neutral verhältst, ist ein Leserbrief natürlich nicht sonderlich sinnvoll, deshalb wäre es schon ratsam, du stimmst zu oder lehnst ab.
Du musst dir vorstellen, derjenige, der deinen Aufsatz liest, hat den Zeitungsbericht nicht vor sich liegen und benötigt so viele Informationen wie möglich.
Dein Leserbrief sollte deswegen mit den üblichen und wichtigsten Fakten beginnen.
- Wie ist der Titel des Zeitungsartikels, auf den du dich berufst?
- Wer hat diesen Artikel verfasst?
- Wann und wo ist der Zeitungsartikel erschienen?
- Auf welchen Teil des Artikels bezieht sich dein Leserbrief?
Und am wichtigsten:
- Was ist deine persönliche Meinung dazu? Diese solltest du kurz und knapp in ein oder zwei Sätzen erläutern, damit dem Leser gleich schon klar wird, ob du eine zustimmende oder eine ablehnende Haltung dazu hast.
Somit wäre der erste Teil deiner Klassenarbeit schon abgearbeitet.
Den Hauptteil nimmt größtenteils deine eigene Meinung ein.
Hier führst du einige Argumente (mindestens zwei) auf, die klarmachen, warum du zustimmst oder ablehnst.
Was bedeutet das genau? Nach meiner allgemeinen Erläuterung habe ich einen Leserbrief angefügt, der dir meine Erklärungsversuche ein wenig verdeutlichen soll.
- Du stellst beispielsweise eine Behauptung auf, warum der Autor des Artikels recht hat.
- Du begründest diese Behauptung, indem du deine Meinung dazu beschreibst.
- Du belegst deine Begründung mit einem Beispiel aus deinem persönlichen Umfeld. Schreibe ein konkretes Beispiel und versuche allgemeine Äußerungen zu vermeiden. Erzähle von einem Freund, einer Nachbarin, einem Klassenkameraden und beschreibe nicht die Allgemeinheit.
Natürlich musst du deinen Aufsatz mit einem gelungenen Schluss abrunden.
- Mach einfach Verbesserungsvorschläge!
- Zeig dem Leser deines Leserbriefes, was er dazu beitragen kann, die Situation zu verbessern oder
- was du verlangst und forderst, damit sich der Missstand verändert.
Deine eigene Meinung, die ansonsten im Schlussteil zu finden ist, ist schließlich schon in deinem Hauptteil deutlich hervorgegangen.
Die zweite Möglichkeit, einen Leserbrief zu schreiben ist
Der Appell
Dein Ziel ist es hier, einen eindeutigen Missstand zu beschreiben und zu verändern.
Du sprichst den Leser direkt an und bietest ihm Verbesserungsvorschläge.
Wichtig ist hier, dass du zur Mithilfe aufrufst!
Was willst du erreichen?
Du willst den Leser wachrütteln!
Wie ist der Appell aufgebaut?
Auch hier gibst du in deiner Einleitung wieder die üblichen Fakten wie
- Titel des Zeitungsartikels,
- den Verfasser,
- das Erscheinungsdatum,
- den Erscheinungsort
an.
Nun gehst du auf den Inhalt des Zeitungsartikels ein und beschreibst den sogenannten „Ist-Zustand“ – nichts anderes als eine kurze Inhaltsangabe. Sachlich und wertungsfrei.
Im Folgenden gehst du ausführlich darauf ein, welchen „Soll-Zustand“ du erreichen willst.
- Wie wäre die Situation besser?
- Welcher Zustand wäre positiver?
- Wie soll in Zukunft die Situation besser aussehen?
Und nun kommt dein Appell an die Leser. Du richtest dich mit persönlichen Worten an die Leser und bittest sie um Mithilfe.
Du kannst dies direkt tun oder Fragen in den Raum werfen, die eigene Ideen für den Leser möglich machen.
Zum Beispiel:
- Was muss geschehen, dass…..
- Was müssen wir nun tun, dass….
- Denkt an die Menschen, die…..
- usw.
Als Schluss beschreibst du in zwei bis drei Sätzen, was wir erreichen können, wenn so viele Leser wie möglich ihren Beitrag dazu leisten, den beschriebenen Missstand zu verbessern.
Ein paar kleine Hinweise:
Vermeide lange Sätze und Geschwafel, wie:
- Man sollte vielleicht…
- Das sagen alle…
- Ich habe gehört, dass möglicherweise….
- Kann es sein, dass….
Geize ein wenig mit den Worten:
Ersetze
- „Zu diesem Zeitpunkt“ mit „jetzt“
- „Zu einem späteren Zeitpunkt“ mit „später“
- „Das ist keine Seltenheit“ mit „häufig“
- „das ist fast nicht möglich“ mit „unmöglich“
- „darüber sollte man strenges Stillschweigen bewahren“ mit „schweigen“
Vergiss nicht, deinen Aufsatz auf Rechtschreibfehler, Satzzeichen und Wortwiederholungen zu überprüfen und einer guten Note steht fast nichts mehr im Weg.
Gutes Gelingen!
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