Ein sehr beliebtes Thema bei Deutschklausuren sind Zeitungsartikel, leider auch ein wenig trocken, wenn auch notwendig.
Zum einen liegt dir ein Artikel vor und deine Aufgabe ist es, diesen zu interpretieren, zu bearbeiten und deine Meinung darüber zu äußern. Zum anderen könnte es sein, dass du selbst einen Artikel zu einem vorgegebenen Thema verfassen musst.
Wichtig hierbei ist, es gibt keine allgemeingültigen Regeln und Anleitungen für das Schreiben eines Artikels, so wie beispielsweise einer Inhaltsangabe oder Kurzgeschichte.
Es sind lediglich ein paar Regeln zu beachten und ein oder zwei Punkte durch das Erscheinungsbild in der Zeitung zu erkennen.
Regel Nr. 1
Ein Zeitungsbericht soll ein sachlicher Text sein. Er darf zwar deine Meinung wiedergeben, soll aber nicht ganz speziell deinen Ärger, deine Wut oder deine Begeisterung herausheben. Das kannst du gerne tun, wenn du einen Leserbrief verfasst.
Beispiel: „Das erschütternde Erdbeben in Mexiko hat vielen Menschen fürchterliches Leid beschert“.
Du kannst durch markante Adjektive den Text mitreißend schreiben, aber deine persönliche Betroffenheit wird trotzdem nicht erwähnt.
Regel Nr. 2
Schreibe deinen Artikel in kurzen, sachlichen Sätzen. Du möchtest so viele Leser wie möglich ansprechen und manche sind ein wenig intelligenter, manche eben nicht. Mit einfachen und knappen Sätzen erreichst du beide Gruppen der Leser.
Beispiel:
„Seit Tagen sind mehrere Kinder unter den Trümmern der Schule verschüttet. Hunderte von Rettungskräfte versuchen die verängstigen Schüler zu befreien. Die besorgten Eltern und die Familien bangen um das Leben ihrer Kinder.“
Kannst du es erkennen? Drei recht kurze Sätze, die für jeden informativ und spannend gestaltet sind.
Regel Nr. 3
Verwende keine Fremdwörter.
Solange du keinen Fachartikel zu einem medizinischen oder physikalischen Experiment in einer Fachzeitschrift verfasst, vermeide Fremdwörter und Fachbegriffe.
Es lässt sich nicht immer vermeiden, dann erkläre die Bedeutung der Fremdwörter, die du benutzt.
Regel Nr. 4
Ich habe vorhin schon erwähnt, dass wir mit unserem Artikel so viele Leser wie möglich erreichen wollen. Hier kann uns auch ein einfacher Trick helfen.
Wir verwenden am besten Aktivsätze. Das vermittelt den Eindruck, aktiv am Geschehen teilzuhaben.
Verwenden wir Passivsätze, dann fühlt es sich für den Leser so an, als ob das Geschehen schon vorbei ist und das Interesse ist lange nicht mehr so groß.
Bleiben wir beim mexikanischen Erdbeben.
Aktivsätze:
Hunderte Rettungskräfte versuchen unter Einsatz ihres eigenen Lebens die Kinder aus den Trümmern zu befreien.
Immer noch erschüttern die Nachbeben die Dörfer, Häuser stürzen ein und begraben die Bewohner.
Das hört sich ziemlich dramatisch an, oder? Wären wir nicht so weit von Mexiko entfernt, könnten wir noch aktiv mit eingreifen und den Familien helfen.
Passivsätze:
Die Kinder werden von hunderten von Rettungskräften unter Einsatz ihres eigenen Lebens aus den Trümmern befreit.
Durch die Nachbeben werden noch immer Dörfer erschüttert….
Für mich liest sich das alles schon so, als wäre es vorbei, ich kann nichts mehr tun und muss es als Tatsache hinnehmen. Aber ich möchte doch mit meinem Zeitungsartikel die Leser mitreißen!
Regel Nr. 5
Wenn wir in unserem Zeitungsartikel einen bestimmten Menschen erwähnen, dann ist es wichtig, den kompletten Namen und so viele Informationen wie möglich zu erwähnen.
Kleiner Tipp:
Solche Informationen strecken einen Aufsatz in die Länge, was sehr hilfreich sein kann, wenn uns das Thema überhaupt nicht interessiert oder wir sonst nicht allzu viel zum vorgegebene Thema beitragen können!
„Der WDR-Journalist Olaf Bock, 51 Jahre leitet seit 1. September 2017 das ARD-Studio in Warschau.“
Keine Angst, das ist nicht Allgemeinbildung, das sind Informationen, die mit Sicherheit bei der Fragestellung der Klassenarbeit zu finden sind!
Wenn du eine Zeitung aufschlägst und einen Zeitungsartikel betrachtest, fällt dir als erstes auf, dass über dem Text eine meist
„reißende Überschrift“
steht, die den Leser dazu bringen soll, den Artikel zu lesen.
Das sind meist keine ganzen Sätze, sondern nur spannend formulierte Schlagzeilen und Stichpunkte
Hier ein paar Beispiele kopiert aus den Tageszeitungen:
- „Neue Sanktionen gegen Südkorea“
- „Deutschland im Alarm-Zustand“
- „Terror im Flughafen“
Lead – Der Vorspann
Das ist der fettgedruckte Teil zu Beginn eines Zeitungsartikels.
Hier werden die wichtigsten Informationen bearbeitet und alle tragenden Fakten zusammengefasst.
Hier entscheidet der Leser dann endgültig, ob er den Rest des Artikels liest. Er muss alle wichtigen Fakten erkennen und erfahren. Du kannst ihn durch deine spannende und informative Art dazu begeistern, aber wenn du über ein Thema berichtest, das den Leser nicht betrifft oder nicht interessiert, dann wird es ziemlich schwierig.
Parallelen findest du zu sämtlichen anderen Aufsatzthemen, denn in so ziemlich jeder Einleitung ist ein kurzer Überblick über das Thema zu schreiben – also für uns nichts Neues!
Die Einzelheiten
Nun kommt der Teil, in dem wir unsere Thematik ausführlich beschreiben.
Dafür bekommen wir eine einfache Hilfestellung.
Orientiere dich an den W-Fragen und du kannst nicht mehr viel falsch machen.
Wer?
Was?
Wann?
Wo?
Wie?
Weshalb?
Wozu?
Nach Beantwortung und Bearbeitung dieser W-Fragen dürfte beim Leser keine Frage mehr offen sein.
Er kann sich zu deinem Artikel eine eigene Meinung bilden, weil du ihm alle Fakten geliefert hast.
Vergiss aber bitte nicht:
Bleibe bei der Wahrheit – Erzähle keine Märchen und Lügengeschichten!
Dein Hintergrund soll immer sein, dass du mit deinem Artikel etwas Positives erreichen möchtest, einen Missstand aufdecken willst, etwas erreichen kannst.
Glaubwürdigkeit ist das A und O eines Zeitungsartikels und somit auch des Verfassers!
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