Schlaf eine Nacht drüber – Lernstoff Wiederholen und im Gehirn verankern
Wer kennt dieses Szenario nicht: Du hast den Lernstoff für die nächste Klausur unterschätzt oder gar zu spät angefangen, zu lernen, im schlimmsten Fall trifft sogar beides zu. Was tun? Wenn die Zeit nun einmal drängt, gibt es nebst Nachtschichten und Energy-Getränken einen Tipp der besonders simplen und gesunden Art: Schlaf.
Im Schlaf wird zwischen verschiedenen Phasen unterschieden: Dem Tiefschlaf, dem REM-Schlaf und der kurzen Wachphasen. Aufgenommene Informationen werden nachts während der REM-Phase (Rapid Eye Movement) verarbeitet. Dies ist der Zeitraum, in dem wir überwiegend träumen. Die emotionalen Systeme sind währenddessen ungehemmt im Gehirn aktiv, insbesondere die Gehirnareale des limbischen Systems sind aktiviert.
Was uns am nächsten Morgen im Gedächtnis hängen bleibt, sind oftmals wirre Szenarien voller Emotionen, mal mehr, mal weniger realistisch. Nicht selten sind uns die Erlebnisse im echten Leben völlig fremd.
Über den Sinn der Träume sind sich die Forscher bis heute nicht einig. Schon früh kursierten unterschiedliche Theorien in der Wissenschaft: Ordnet das Gehirn nachts das Gedächtnis? Bearbeiten wir belastende Erfahrungen? Oder sind Träume, wie es Freud vermutete, Ausdruck unserer unterbewussten und geheimen Wünsche? Keine dieser Theorien lässt sich bisher hundertprozentig belegen.
Doch wer denkt, während des Schlaf- und Traumprozesses schalte das Gehirn ab und kommt zur Ruhe, der irrt. Denn unser Gehirn ist, anders als lange in der Forschung angenommen, im Schlaf genauso aktiv wie im Wachzustand. Im Gegensatz zu den verschiedenen Traumtheorien steht fest, dass das Gehirn den Lernstoff, der vor dem Zubettgehen wiederholt wurde, verarbeitet. Damit Informationen, die langfristig ins Gedächtnis aufgenommen werden sollen, in die Großhirnrinde gelangen, ist Schlaf unerlässlich. Tagsüber gelernte Inhalte werden gefestigt, Lernprozesse finden statt. Daher lohnt es sich, vor dem Einschlafen Lernstoff zu wiederholen, sodass das Gehirn dessen Wichtigkeit erkennt und die Informationen über Nacht tiefer ins Gedächtnis verankert.
Viel Schlaf und eine Wiederholung von Gelerntem vor dem Zubettgehen ist somit die unschlagbare Erfolgskombi dafür, sich auch am nächsten Tag an das Gelernte erinnern zu können.
Die folgende Infografik veranschaulicht deutlich den Prozess und die Bedeutung des Träumens. Es wird aufgezeigt, was genau beim Schlafen in unserem Gehirn passiert und warum eine Mütze voll Schlaf Wunder wirken kann.
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Es ist wirklich einfach und dennoch genial, aber auch gleichzeitig schade, es einem in der Schule nicht beigebracht wird, sondern man meistens nur trockenen Inhalt hingeklatscht bekommt.