Das Wort Barock stammt vom portugiesischen „barroca“ ab und bedeutet „schiefrunde Perle“. Das Adjektiv wurde daher zunächst abwertend gebraucht.
Du wirst in dieser Literaturepoche immer wieder auf den Begriff „Antithetik“ stoßen. Es klingt zwar erstmal kompliziert, meint aber nur inhaltliche Gegensätze. Sie waren in allen damaligen Lebensbereichen zu finden.
Historischer Hintergrund:
Infolge des Dreißigjährigen Krieges erlebte das Deutsche Reich einen politischen, wirtschaftlichen und auch kulturellen Verfall. Der Krieg und die noch wütende Pest rafften zu dieser Zeit fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung hin. Durch den danach gebildeten Territorialabsolutismus nahm der Staat immer mehr Eingriff auf Lebensbereiche wie Erziehung, Bildung, Wirtschaft und Kirche. Es gab immer genaue Vorgaben, wie der Staat sich gewisse Dinge vorstellte.
Die Fürsten orientierten sich an Frankreich und führten ein verschwenderisches Leben. Die Bauern hingegen erprobten Aufstände und zettelten Kriege an. Die politische und religiöse Trennung des Reiches führt auch zur Spaltung in Literatur und Kultur.
Literatur:
Eine der großen Leistungen der barocken Dichter ist die Entfaltung und Verfeinerung der neuhochdeutschen Sprache, sowie die Entwicklung der literarischen Gattungen und Formen. Viele davon findest du heute noch als relevant. Einer der Wichtigsten Autoren ist Martin Opitz, der das „Buch von der Deutschen Poeterey“ verfasst und damit ein Regelwerk für Autoren des Barock geschaffen hat. Er stellt darin eine Hierarchie der Gattungen auf: 1.Epos, 2.Drama und 3. Lyrik. Opitz‘ Vorgaben für Gattungen und Formen wurden von den Barockdichtern sehr genau eingehalten, da man von ihnen erwartete, dass ihre Werk einer Gattung genau zuzuordnen sind. Dadurch wurden die Werke oft sehr übertrieben in Wortspiel, Metaphorik und Rhetorik ausgeschmückt. Diese barocke „Schwulst“ ist bis heute typisch für diese Zeit.
Du findest hier eine kleine Auswahl an antithetischen Motiven, die immer wieder in der barocken Literatur Einzug fanden:
Diesseits-Jenseits,
carpe diem- in memento mori,
Ewigkeit-Zeit,
Spiel-Ernst,
Lebensgier-Todesbewusstsein,
Aufbau- Zerstörung,
Gesundheit- Krankheit,
Wohlstand- Armut.
Aufgrund der starken Gegensätze und Spannungen kam ein Vergänglichkeitsbewusstsein bei den Menschen auf. Dies nennt man Vanitas-Motiv.
Die überwiegenden Formen in der Lyrik waren vor allem Sonett, Elegie, Epigramm, Ode und Figurengedicht. In der Prosa fanden sich Roman, Schwank, Satire, Reisebeschreibungen und Predigten wieder. Der Barockroman unterteilt sich noch einmal in den höfisch-historischen Roman, den Schäferroman und den niederen Roman.
Werke
Werk | Dichter |
---|---|
Buch von der Deutschen Poeterey (1624) | Martin Opitz |
Dafne (1627) | Martin Opitz |
Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch (1669) | Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen |
Leo Armenius oder Fürstenmord (1650) | Andreas Gryphius |
Cleopatra (1661) | Lohenstein |
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